(Rhein-Sieg-Rundschau-/Rhein-Sieg-Anzeiger-Artikel vom 04.09.2021 von Peter Freitag zur geplanten Stadtbahn)
Auf der geplanten Niederkasseler Stadtbahntrasse, so sie denn endlich kommt, wird es für einen noch unbestimmbaren längeren Zeitraum sehr eng werden. Aus einem Artikel von Peter Freitag, der am heutigen Samstag, dem 4. September 2021, sowohl in der Rhein-Sieg-Rundschau als auch im Rhein-Sieg-Anzeiger erschienen ist, geht hervor, dass eine allein-gleisige Stadtbahnzukunft aufgrund der noch nicht planbaren separaten Evonik-Gütertrasse sich auf ungewisse Zeit in die Zukunft verschiebt. Während die Stadtbahntrasse voraussichtlich im Frühjahr 2022 „auf den Weg gebracht“ werden soll, könnten die Planungen für die neue Gütertrasse zwischen dem Evonik-Areal und der DB-Stammstrecke wesentlich länger dauern werden, so dass sich Stadtbahn und Güterzüge bis zu deren Fertigstellung die Trasse ggf. zwischenzeitlich sogar teilen müssten.
Erst wenn man offiziell weiß, mit welchen Gütermengen überhaupt zu rechnen ist, könne mit dem Planungsverfahren begonnen werden. Wenn man an die Planungen auf dem Evonik-Areal denkt, wo die PCC eine Anlage zur Herstellung von hochgiftigem und -entzündlichem Ethylenoxid errichten möchte, und auch andere Firmen angesiedelt werden sollen, könnte dies auch noch eine längere Weile dauern.
Bei einer gemeinsamen Nutzung von Straßenbahnen und Güterzügen besteht zudem das Problem, dass die Gleise für die Stadtbahn eine anderen Breite als die Güterzuggleise haben. Nach Angaben des Kreises wurden die Kosten für die Stadtbahn bisher mit 391 Millionen Euro kalkuliert, allerdings auf der Basis der Baukosten von 2016. Weil der Baupreisindex inzwischen schon um rund 25 % gestiegen ist, würden sich zum jetzigen Zeitpunkt Kosten von rund 490 Millionen Euro ergeben, wobei die Kosten und Komplikationen durch die Verzögerung der noch nicht planbaren Gütertrasse gar nicht eingerechnet.
Sollte es in Sachen A553-Autobahnquerung, die bekanntlich wesentlich teurer als eine Stadtbahnquerung ist, nach den Bundestagswahlen bei der „Weiter so!“-Haltung der dafür stehenden Parteien bleiben, dürfte diese nach Empfinden vieler Wähler und Betroffener nicht nur nur ein unverzeihliches Umweltdeaster für unsere Kinder und Enkel, sondern bei den weiterhin steigenden Preisen auch ein gewaltiges Finanzdebakel werden. Nicht zu vergessen sind dabei die Kosten zur Beseitigung der Folgen der gerade stattgefundenen Starkregen-Flutkatastrophen sowie die Instandsetzungen der bekanntermaßen schon vorher maroden Autobahn- und Eisenbahnbrücken. Vielen Dank an Rundschau und Stad-Anzeiger sowie Herrn Freitag für diesen höchst interessanten Artikel.
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